Sitzung: 12.03.2012 Kreistag
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 44
Vorlage: XVII-0091/2012
Beschluss:
Der Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel lehnt den Antrag der CDU-
Kreistagsfraktion zur Aufnahme des Passus zu dem Asse- Fond zum Ausgleich von
Schäden und Nachteilen in unserer Region in der hiesigen Resolution ab.
Ohne
weitere Aussprache fasst der Kreistag einstimmig nachstehenden
Beschluss:
Der Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel nimmt die aktuelle Situation
um das marode Atommüllager Asse II mit großer Sorge zur Kenntnis und teilt die
Befürchtungen vieler Einwohnerinnen und Einwohner. Eine der größten
Umweltsünden in Deutschland haben wir direkt vor unserer Haustür. Die Atommüllagerung
in der Asse ist das Resultat eines wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Versagens
in den letzten 50 Jahren, und wir müssen alles dafür tun, die derzeitige
Situation für die Bevölkerung und für nachfolgende Generationen zu verbessern.
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Der Kreistag fordert mit Nachdruck die Rückholung
des Atommülls und der chemotoxischen Stoffe aus der Asse, zu der es
hinsichtlich der Langzeitsicherheit keine Alternative gibt.
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Der Kreistag unterstützt die Begleitgruppe Asse II
in ihrer Arbeit als regionales Beteiligungsgremium.
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Der Kreistag fordert, die Abläufe für die
Rückholung des Atommülls aus der Asse zu beschleunigen. Es besteht jederzeit
die Gefahr eines unkontrollierten Laugenzutritts.
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Der Kreistag befürwortet die Gesetzesinitiative zur
„Lex Asse“. Das Atomgesetz ist so zu verändern, dass die Maßnahmen zur
Rückholung des Atommülls aus der Asse beschleunigt werden. Der Schutz der
Beschäftigten und der Bevölkerung muss dabei höchste Priorität haben.
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Der Kreistag fordert, den Bau des neuen Schachtes
(Asse 5) mit Hochdruck zu realisieren, da dieser eine deutliche Beschleunigung
ermöglicht.
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Der Kreistag fordert den Bundesumweltminister,
Landesumweltminister und den Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz und
alle leitenden Mitarbeiter auf, ihre Führungsverantwortung wahrzunehmen und mit
Sachlichkeit sowie konstruktivem Handeln die Rückholung des Atommülls und der
chemotoxischen Stoffe aus der Asse so schnell wie möglich umzusetzen.
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Der Kreistag fordert unverzüglich ein
Projektmanagement mit weitreichenden Kompetenzen und ausreichend qualifiziertem
Fachpersonal einzusetzen, das das Projekt Rückholung plant, betreut, steuert
und kontrolliert.
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Der Kreistag fordert, dass die Voraussetzungen für
den Schritt 1 der Faktenerhebung, das Anbohren der Kammern, unverzüglich zu
schaffen sind. Weitere Verzögerungen sind nicht hinnehmbar.
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Der Kreistag fordert eine angemessene Bezahlung der
Beschäftigten der Asse GmbH, da die Beschäftigten die Hauptlast der sicheren
Schließung der Asse tragen müssen. Außerdem fordert der Kreistag die
Entfristung der Arbeitsverträge, damit die für den weiteren Fortgang so
wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine berufliche Perspektive haben
und nicht abwandern.
Die Abgeordneten des Kreistages Wolfenbüttel halten weitere Zeitverluste
für nicht mehr verantwortbar und fordern eindringlich:
„Jetzt muss mit
aller Kraft und optimalem Projektmanagement gehandelt werden!“